H2-Fuhrpark

Wasserstoff im kommunalen Verkehrsbetrieb

Fuhrparks öffentlicher Behörden und Unternehmen müssen ab 2025 zu 45 Prozent und ab 2030 zu 65 Prozent mit alternativen Antrieben ausgestattet sein (Umsetzung der Clean Vehicles Directive). Die Verwendung von Wasserstoff im kommunalen Verkehrsbetrieb bietet daher eine vielversprechende Alternative zu herkömmlichen fossilen Brennstoffen.

Synthetische Kraftstoffe: Chancen und Grenzen

Synthetische Kraftstoffe, bekannt als E-Fuels, werden mittels elektrochemischer Prozesse unter Nutzung des in der Atmosphäre vorhandenen CO2 gewonnen. Bei ihrer Verbrennung wird dieselbe Menge an CO2 freigesetzt, die zuvor aus der Luft entnommen wurde, wodurch sie klimaneutral sind – vorausgesetzt, der für die Herstellung benötigte Strom stammt vollständig aus erneuerbaren Energiequellen. Die Verwendung von E-Fuels in aktuellen Verbrennungsmotoren erfordert nur minimale Modifikationen, und die bestehende Infrastruktur von Tankstellen kann ohne große Änderungen weitergenutzt werden. Allerdings ist die Herstellung von E-Fuels derzeit durch einen hohen Energieverbrauch und hohe Kosten gekennzeichnet, was ihre breite Anwendung einschränkt.

Fortschritte in der Brennstoffzellentechnologie

Bei der elektrischen Energieerzeugung mittels Brennstoffzellen entsteht kein CO2 sondern lediglich Wasserdampf, wobei Wasser als einziges Abfallprodukt entsteht. Im Vergleich zu Akkus weisen Brennstoffzellen eine höhere Energieeffizienz auf und ermöglichen schnellere Betankungszeiten. Brennstoffzellen haben eine größere Energiedichte als Akkus, was zu einer längeren Reichweite bei geringerem Gewicht führt. Besonders im Straßenverkehr und dem öffentlichen Personennahverkehr bieten sie Vorteile wie geringere Emissionen und leise Fahrt, was die Luftqualität verbessert und Lärm reduziert.

Allerdings sind wasserstoffbetriebene Brennstoffzellen derzeit noch teurer in der Anschaffung als Dieselfahrzeuge oder akkubetriebene Elektrofahrzeuge. Dies liegt an den hohen Kosten für die Produktion von Brennstoffzellen und die Speicherung von Wasserstoff. Trotz der hohen Anfangskosten könnten Brennstoffzellen auf lange Sicht jedoch wirtschaftlicher sein. Laut Studien und Prognosen wird der Preisunterschied zwischen wasserstoffbetriebenen Brennstoffzellen und Dieselantrieben über die Zeit hinweg nahezu verschwinden. Dies liegt daran, dass die Produktionskosten für Wasserstoff und Brennstoffzellen mit zunehmender Skalierung und technischen Fortschritten weiter sinken werden. Die erwarteten Preisreduktionen und die niedrigen Betriebskosten machen Brennstoffzellen zu einer attraktiven Alternative zu fossilen Brennstoffen, insbesondere im Hinblick auf steigende Umweltstandards und die Notwendigkeit nachhaltiger Mobilitätslösungen.

Beispiele auf kommunale Ebene

Die Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG) ist mit ihrer Initiative, 100 Brennstoffzellen-Wasserstoffbusse anzuschaffen, ein Vorreiter in der Branche. Diese Busse werden in den kommenden Jahren die bisherigen Dieselbusse ersetzen und so die CO2-Emissionen um mehrere Tausend Tonnen jährlich reduzieren.
In Düsseldorf begann 2023 die Anschaffung von Wasserstoffbussen, um die Flotte zu modernisieren und die Umweltziele der Stadt zu unterstützen. Düsseldorf plant, bis 2030 eine komplett emissionsfreie Busflotte zu haben, wobei Wasserstoff eine zentrale Rolle spielt.

Die Regionalverkehr Köln GmbH (RVK) setzt ebenfalls auf diese Technologie und betreibt bereits eine Flotte von Brennstoffzellenbussen.
RVK hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 insgesamt 200 Wasserstoffbusse im Einsatz zu haben. Diese Busse zeichnen sich durch eine hohe Reichweite und kurze Betankungszeiten aus, was sie besonders effizient für den städtischen Verkehr macht.
Der Wasserstoff, der für diese Busse verwendet wird, wird häufig aus erneuerbaren Energien gewonnen, was den gesamten Prozess noch umweltfreundlicher macht.

H2-Fuhrpark

Brennstoffzellentechnologie im

Fazit

Die Integration von Wasserstoffbussen hilft nicht nur, die Umweltbelastung zu reduzieren, sondern unterstützt auch die lokale Wirtschaft durch den Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur und die Schaffung neuer Arbeitsplätze. Städte wie Duisburg, Düsseldorf und Köln zeigen, wie kommunale Akteure erfolgreich auf Wasserstofftechnologie setzen können, um ihre Mobilitäts- und Klimaziele zu erreichen. Dieser Einsatz von Wasserstofffahrzeugen bietet eine nachhaltige und zukunftsorientierte Lösung, die sowohl die Umwelt schont als auch die Lebensqualität in den Städten verbessert. Mit solchen Projekten setzen Kommunen ein starkes Signal für Innovation und Nachhaltigkeit im öffentlichen Verkehr.

Gemeinsam gestalten wir die Energiezukunft – innovativ, nachhaltig und wirtschaftlich erfolgreich. Lassen Sie uns Ihre Vision einer grünen Wasserstoffzukunft Realität werden!

Andreas Rebhan
Förderprogramme

für Zuwendungsempfänger

Kommunen, die in Wasserstoffprojekte investieren möchten, können auf eine Reihe von Förderprogrammen auf nationaler und europäischer Ebene zurückgreifen. Die Bundesregierung fördert Projekte in Deutschland entlang der gesamten Wertschöpfungskette (Erzeugung, Transport/Infrastruktur, Anwendung). Diese Programme unterstützen verschiedene Aspekte des Aufbaus von Wasserstoffinfrastrukturen, wie die Forschung und Entwicklung, den Aufbau von Produktionskapazitäten und die Implementierung von Pilotprojekten. Hier ist eine Übersicht über die wichtigsten Förderprogramme:

Die Nationale Wasserstoffstrategie der Bundesregierung zielt darauf ab, Deutschland als Vorreiter bei Wasserstofftechnologien zu etablieren. Zur Umsetzung dieser Strategie werden verschiedene Fördermittel bereitgestellt, unter anderem durch das:

  • Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK):
    Das BMWK fördert Projekte, die auf die Entwicklung und Markteinführung von Wasserstofftechnologien abzielen. Dazu gehören Pilotprojekte, Forschungsinitiativen und der Aufbau von Infrastrukturen.

Das NIP ist ein zentraler Bestandteil der Wasserstoffförderung in Deutschland und unterstützt Projekte in den Bereichen Forschung, Entwicklung und Demonstration. Das Programm umfasst folgende Schwerpunkte:

  • Förderung von Wasserstofftankstellen und -infrastruktur:
    Unterstützung für Projekte, die den Einsatz von Wasserstoff in Verkehr, Industrie und Energieversorgung erforschen und testen.
  • Anwendungsorientierte Forschung:
    Zuschüsse für den Aufbau und die Erweiterung von Wasserstofftankstellen.
  • Brennstoffzellenfahrzeuge:
    Förderung der Beschaffung und des Betriebs von Fahrzeugen mit Brennstoffzellenantrieb.

HyLand-Programm:
Dieses Programm richtet sich speziell an Kommunen und Regionen, die Wasserstoffprojekte planen oder bereits umsetzen. Es gibt drei Kategorien:

  • HyStarter:
    Unterstützung für Kommunen, die erste Schritte in Richtung Wasserstoffnutzung machen möchten.
  • HyExperts:
    Förderung für Regionen mit fortgeschrittenen Plänen, die eine detaillierte Machbarkeitsstudie erstellen wollen.
  • HyPerformer:
    Finanzierung für Regionen, die bereits konkrete Projekte umsetzen und ihre Wasserstoffwirtschaft weiter ausbauen möchten.

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet verschiedene Förderkredite und Zuschüsse für Wasserstoffprojekte an:

  • KfW-Umweltprogramm
    Unterstützt Investitionen in den Umweltschutz, einschließlich der Nutzung von Wasserstofftechnologien.
  • KfW-Energieeffizienzprogramm:
    Fördert Maßnahmen zur Energieeffizienzsteigerung, die auch den Einsatz von Wasserstoff umfassen können.

Das BEW-Programm unterstützt Kommunen bei der Planung und Umsetzung von effizienten Wärmenetzen, die auch Wasserstofftechnologien integrieren können. Förderfähig sind sowohl die Erstellung von Machbarkeitsstudien als auch die Umsetzung von Projekten zur Umstellung von Wärmenetzen auf klimaneutrale Technologien.

Die NKI fördert Klimaschutzprojekte in Kommunen, die auch den Einsatz von Wasserstoff als Bestandteil ihrer Maßnahmenpläne einschließen. Die Förderung umfasst sowohl die Konzeptentwicklung als auch die Umsetzung von Maßnahmen.

Haben Sie Fragen?

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Rufen Sie uns an: 0951 93298-70

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